Der richtige Umgang mit Pferden

Wie wir uns gegenüber Pferden richtig verhalten und mit ihnen kommunizieren können

In unserem Artikel Körpersprache von Pferden haben wir bereits erfahren, wie Pferde durch ihre Körperhaltung mit uns kommunizieren und uns zeigen, ob es ihnen gut oder schlecht geht, sie wütend oder entspannt sind. Jetzt zeigen wir, wie auch wir unseren Pferden mit unserem Verhalten Signale senden und wie wir uns in ihrer Gegenwart am besten verhalten sollten. 

Flucht- oder Raubtier: Dieser Unterschied ist wichtig 

Auch wenn wir Menschen so gut wie gar nicht mehr selbst auf die Jagd gehen müssen, um  uns Nahrung zu beschaffen, zählen wir dennoch zu den Raubtieren. Pferde dagegen sind Fluchttiere – sie sind sehr aufmerksam, die meiste Zeit in Alarmbereitschaft und fliehen, sobald sie eine Gefahr wittern. Dieser Unterschied ist häufig der Grund dafür, dass bei der Kommunikation zwischen Mensch und Pferd Missverstände auftreten, die zu Problemen führen können. 

In die Augen blicken: Gut oder schlecht? 

Was vor allem in westlichen Kulturen als Zeichen von Interesse, Höflichkeit und Zuneigung gilt, kommt bei Pferden meist nicht gut an: Der direkte Blick in die Augen. Ähnlich wie die meisten Tiere verstehen auch Pferde direkten Blickkontakt meist als Provokation, Drohung oder Warnung. Für den Umgang mit Ihrem Pferd bedeutet das: Vermeiden Sie den direkten Blick in die Augen. Besonders dann, wenn Ihr Pferd und Sie noch nicht besonders vertraut miteinander sind und sich erst noch kennenlernen müssen. Je besser das Tier Sie kennt, desto mehr Vertrauen wird es Ihnen vermutlich entgegenbringen und einen Blick in die Augen nicht als Gefahr deuten. 

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Mit Ruhe und Gelassenheit? 

Wenn Menschen auf andere Personen oder Gegenstände zugehen, tun sie das meist in einer direkten Art und Weise. Das ist effizient und bringt uns schnell ans Ziel. Pferde können aber auch dieses Verhalten falsch interpretieren. Das sehr direkte und zielstrebige Annähern erinnert an das Verhalten eines Raubtieres – was Pferden als Fluchttieren durchaus unangenehm sein kann. Meist bewegen sich Pferde nur dann geradlinig aufeinander zu, wenn Konfliktsituationen mit ihren Artgenossen bestehen. Das können beispielsweise Kämpfe zwischen Hengsten sein, wenn es um die Rangordnung innerhalb einer Herde geht. Abgesehen davon gehen Pferde vor allem aus seitlicher Richtung auf andere zu. 

Nähern Sie sich Pferden also wenn möglich nicht streng geradlinig. Selbstverständlich bedeutet das nicht, dass Sie sich von hinten an das Tier heranschleichen sollen. Wenn Sie das Pferd aber beispielsweise von der Koppel holen möchten, empfiehlt es sich, sich eher „kurvenartig“ zu nähern. So strahlen Sie Ruhe aus und versetzen das Pferd nicht in Alarmbereitschaft. 

Generell gilt für den Umgang mit Pferden: Treten Sie stets ruhig und gelassen auf. Signalisieren  Sie aber gleichzeitig Sicherheit. Am besten gelingt das, wenn Sie mit ruhiger aber bestimmter Stimme auftreten, genügend Abstand zu dem Tier halten und sich in seiner Gegenwart immer mit Bedacht bewegen. Strahlen Sie hingegen Unsicherheit oder gar Angst aus, merkt das Pferd, dass etwas nicht stimmt und es wird ihm schwerfallen, Ihnen zu vertrauen.

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